HANS ROTHE (1929-2023)

Hans Rothe wurde 1929 in Döllnitz geboren.  In den 1940er Jahren absolvierte er die Lehre als Gebrauchswerber. Anschließend lernte er in der Vorstudienklasse unter Gustav Weidanz.

Von 1946 bis 1951 studierte er an der Kunstschule Burg Giebichenstein Halle, in der Fachrichtung Malerei/Grafik bei Professor Charles Crodel. Seit 1951 ist er freischaffend als Maler und Grafiker, seit 1967 als Keramiker und seit 1985 als Restaurator tätig. Rothe ist Ehernbürger von Schkopau und Döllnitz.

Hans Rothe gehört zu den bekanntesten Künstlern der Region. Seine Gemälde und Grafiken, die neben den vielen Blumen und Tieren auch die mit den Jahreszeiten wandelnde Auenlandschaft, Szenen der Spergauer Lichtmess oder des halleschen Laternenfestes und Porträts von Menschen, die ihm nahestanden, zeigen, sind Kunstfreunden im In- und Ausland vertraut. Nicht zu vergessen, die wundervollen Vasen, Krüge und sein Werk als Restaurator. Rothe war es, der die Burgliebenauer Kirche zu dem gemacht hat, was sie heute ist, zu einem Kleinod barocker Pracht. Bereits in den 80er Jahren begann er ganz uneigennützig, das prachtvolle barocke Deckengemälde im Tonnengewölbe mit denkmalerischer Behutsamkeit zu sanieren. Später folgten der barocke Kanzelaltar und andere wertvolle Ausstellungsstücke der Kirche. Der Künstler, der seit 1970 im ehemaligen Pfarrhaus in Burgliebenau zu Hause ist, macht um all das nicht viel Aufsehen. „Ja, ich war sehr produktiv. Doch manchmal frage ich mich heute, wie ich all das geschafft habe“, sagt er schmunzelnd. Grundlage all seines Könnens, darauf verweist er immer wieder, waren und sind seine solide Ausbildung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und die ständige Verfeinerung der Techniken. Sein Credo dabei: Die Grundlage aller künstlerischen Tätigkeit ist die Beherrschung des Handwerks. Und wer fleißig ist, ist auch begabt.“

 Ursprünglich wollte Rothe Bildhauer werden. Nach seiner Lehre als Gebrauchswerber, die er nicht als verlorene Zeit ansieht, weil er die erlernten Fähigkeiten später gut gebrauchen konnte, wollte Rothe ursprünglich Bildhauer werden – so wie sein Cousin. „Doch die Neigung zu den Farben hat mich dann doch zum Maler werden lassen.“ Sein hoch geschätzter Lehrer Charles Crodel an der Burg Giebichenstein hat seine Liebe zu den Farben schon sehr frühzeitig erkannt. Er bestätigte ihm: „Sie sind einer der wenigen, die mit kräftigen Farben umgehen können, ohne bunt zu werden.“

Rothes Mal-Zeichensprache ist durchweg sinnlich und realistisch, „denn der Realismus braucht keine Gedankenakrobatik“, meint der sympathische Burgliebenauer. Rothe liebte die Natur, die Aue, das dörfliche Leben, Feste und er kochte liebend gern für seine Freunde, arbeitete und saß gern mit den Mitgliedern des Malzirkels zusammen, und malte gern mit Kindern. (Uljana Wuttig-Vogler)

Austellungen

1957: Kulturhaus der Leunawerke

1989: Hans Rothe: Malerei, Grafik, Keramik, Museum Merseburg

1999: Hans Rothe: Malerei und Graphik 1947–1999, cce Kulturhaus, Leuna

2009: Hans Rothe: Malerei, Kulturhistorisches Museum, Merseburg

Auszeichnungen

1965: Kunstpreis der Stadt Halle

1966: Kunstpreis der Stadt Halle-Neustadt

Ehrenbürger von Schkopau und Döllnitz